Donnerstag, 31. März 2011

Ende Februar und der März

Man merkt es wahrscheinlich: Mit zunehmender Dauer in Mexiko werden leider auch die Blogeinträge rarer. Also ist seit meinem letzten Beitrag wieder einiges passiert. Mein Deutschkurs ist zu Ende gegangen, am 25. Februar war die Abschiedsfeier. Die Absolventen präsentierten anfangs dem Publikum - Freunden und Familien - etwas. Zum Beispiel spielte eine Gruppe das Märchen von Rotkäppchen nach. Danach gab es die Urkunden, und zum Schluss wurde gut gegessen: Alle hatten etwas "deutsches" zu Essen mitgebracht, soweit das in Mexiko möglich ist. Jemand hatte sich sogar an Sauerbraten versucht! (Und diesen ganz gut hinbekommen.)
Deutschkursabsolventen
Mit dem Verlauf des Kurses bin ich insgesamt sehr zufrieden. Für die faktisch gerade einmal 3 Monate Sprachunterricht haben einige Teilnehmer viel gelernt, andere konnten wenigstens etwas von der Sprache und Kultur mitnehmen. Nach dem Deutschkurs hat sich mein Arbeitsalltag recht stark geändert, weil das Stunden vorbereiten und geben den Großteil meiner Arbeitszeit in Anspruch nahm. Jetzt mache ich zwei neue Sachen: Mit den Kolpingjugenden mache ich Fotostorys, in denen sie sich auf irgendeine Weise mit gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen. In den Kolpingsfamilien halte ich einen Vortrag darüber, wie in den deutschen Kolpingsfamilien (mit Schwerpunkt auf Paderborn) spenden gesammelt werden, wo das mexikanische Kolpingswerk außerdem noch Unterstützung herbekommt und wie diese Gelder zu den Familien nach Mexiko gelangen. Dadurch komme ich nun wesentlich Stärker in Kontakt mit den Kolpingmitgliedern, und lerne mehr von ihrer Lebenswelt kennen. Da die Fotostorys einen gewissen Zeitaufwand erfordern, bin ich in manchen Dörfern, die einen langen Anfahrtsweg haben, eine oder mehrere Nächte geblieben - das waren sehr schöne Erfahrungen!
Kolpingjugend in Itzapa
In Itzapa zum Beispiel, dem schönen kleinen Bergdorf. Hier gibt es nur Plumsklos, die Häuser sind größtenteils von den Dorfbewohnern aus Holz gebaut, gekocht wird über Feuer, viele Anwohner haben nur die Grundschule besucht, und Autos haben natürlich auch nur die wenigsten. Dass es den Leuten an Geld fehlt, merkt man ihnen allerdings nicht an. Die Bewohner bilden eine richtige lebensfrohe Dorfgemeinschaft und sind engagiert. Jetzt wollen sie zum Beispiel erreichen, dass ein Handysendemast im Dorf aufgestellt wird, weil es dort bisher kein Signal gibt - es gibt nur ein Telefon für das gesamte Dorf. Ich wurde ebenfalls fröhlich willkommen geheißen und konnte gut mit den Jugendlichen, sowie mit den Erwachsenen arbeiten.
Soweit zur Arbeit zurzeit - den Schlagzeugkurs gebe ich vorerst leider nicht, weil es zu wenig Anmeldungen gab. Das ist einerseits sehr schade, andererseits wäre ich dadurch zeitlich ein wenig unter Druck geraten, denn auch mit meinen jetzigen Aufgaben wird es nicht langweilig.
Bleibt am Ende noch zu erwähnen, dass ich seit Ende Februar die Hälfte meines Dienstes absolviert habe.

Viele Grüße,
Lukas

1 Kommentar:

  1. Hallo Lukas,
    schön wieder etwas von Dir zu hören. Ich lese gerne und mit großem Interesse was Du aus Mexiko schreibst. So aus erster Hand etwas über Kolping in einem anderen Land zu erfahren gefällt mir. Kompliment auch für die Art wie Du schreibst.
    Maria Bernhardt, Burscheid

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