Montag, 27. September 2010

Was in den letzten Tagen geschah


Am Freitag und Samstag gab es hier in den Räumlichkeiten ein Seminar über das Leben Adolf Kolpings, die Ziele der Kolpingarbeit in Mexiko, und etwas Gesellschaftsanalyse und -kritik war auch untergebracht. Aus fast jeder Kolpingsfamilie kamen Vertreter. Referent war Eduardo Tobar, der für die Bildung von Kolpingsfamilien mexikoweit zuständig ist. Es war zwar nicht alles neu für mich, und ich verstand nicht jedes Detail, aber ein paar Sachen konnte ich mitnehmen. Die Rolle vom Kolpingteam war ohnehin eher, einfach präsent zu sein und eine reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Mittags haben wir alle zusammen gegessen (an das mexikanische Essen kann man sich gut gewöhnen), und am Freitag Abend haben 12 Leute in den Räumlichkeiten übernachtet, weil sie einen recht langen Anfahrtsweg haben.
Dementsprechend ist das Wochenende was kürzer ausgefallen, aber da es was zu tun gab und die Zeit nicht verschenkt war, finde ich das okay.
Die Lebensmittel - und Altkleiderstation
Am Sonntag habe ich dann eine Lautsprecherstimme und laute, leicht schiefe Brassbandmusik gehört, und da ich nichts weiter zu tun hatte, hab ich mir gedacht, guckste mal was das ist. Die Musik führte mich dann ins Zentrum, wo es ein Wohltätigkeitskonzert der Organisation "Voces del sol" (Stimmen der Sonne) inklusive Altkleider- und Lebensmittelsammlung gab. Leider war der Auftritt der Brassband grade vorbei (Lady Gaga hat selten so schön geklungen) und als nächstes auf der Bühne war ein etwas schüchternes Gitarrenzwölftett mit mexikanischen Liebesliedern. Das war... nicht unglaublich überzeugend, also habe ich mir einfach die Überdachungskonstruktion des Zuschauerbereiches angeguckt (was soll man auch sonst machen): 

Sie bestand aus Metallstangen, die ohne jedwede Halterung am Boden in den Himmel ragten um kurz davor eine riesengroße orange Plane zu stützen. Um diese Plane zu beiden Seiten wegzuziehen, waren Seile von der Plane zu Bänken, Bäumen und Säulen gespannt und lustig verknotet (siehe Foto). Mal abgesehen von dem Gedanken, dass jemand mit einem Tritt gegen eine der Metallstangen die gesamte Konstruktion zum einstürzen bringen könnte, hatte sie doch etwas... bewundernswertes und charmantes.
Nach der Gitarrengruppe kam eine Band, die zwar weitaus professioneller war, aber die Musik wollte mir trotzdem nicht zusagen. Ich bin also nach Hause, habe schön gegessen und wurde von den Konzertgeräuschen, die noch um Mitternacht durch mein Fenster trällerten, eingeschläfert.

Heute, Montag, hat die "richtige" Arbeit für mich angefangen. Ich erstelle meinen eigenen Jahresablauf. Die Ideen dafür habe ich die letzten Wochen schon gesammelt, jetzt geht es darum, das ganze zu konkretisieren, Beispiel Deutschkurs: Über welchen Zeitraum geht er? Wie lange ist eine Kurseinheit? Wie viele Kurseinheiten gibt es pro Woche? Was sind die Ziele des Kurses? Wie viele Leute können maximal kommen? Wann startet der Kurs?
Durch diese Arbeit bekommt das restliche Jahr ein Gesicht (es sieht übrigens ziemlich freundlich aus) und das finde ich irgendwie gut.

Viele Grüße,
Lukas

Mittwoch, 22. September 2010

Kolpingjugend und El Rancho

Am Montag sind Lalo und ich zu einer Zusammenkunft von Priestern und Laien aus Cordoba und der Region gefahren, die sich in der kirchlichen Sozialarbeit engagieren. Leider waren viele Gäste verhindert, weil der Hurricane Karl viele Straßen unbefahrbar gemacht hat. In Fortín oder Cordoba ist zum Glück nichts passiert. 
Bei dem Treffen habe ich den geistlichen Unterstützer von Kolping Veracruz - Priester Julián Verónica- kennen gelernt. Er machte auf mich einen sehr netten, jugendlichen und sympatischen Eindruck.
Anschließend sind wir zu der Kolpingkugend in Naranjal, einem Städtchen nahe Cordoba an der Gebirgsgrenze gefahren. Hier hat Lalo einen Workshop über die Ansichten und Wahrnehmung von Jugendlichen gemacht. Ich finde diese Workshops gut, weil man sich da oft gut einbringen kann. Die Jugendlichen hier sind sehr offen, direkt und freundlich. Eine Studentin hat mich dann irgendwann gefragt, ob ich denn einige Worte nicht verstehen würde, weil ich ab und zu etwas verständnislos gucken würde. Ich hab das einfach mal als Kompliment aufgefasst. Wenn ich mich schon so ausdrücken kann und so viel verstehe, dass man erst nach einer Stunde nachfragt, ob ich denn "nicht fließend Spanisch spreche", dann sagt das wohl etwas positives über meine Sprachentwicklung aus... 
Ein Teil vom Gelände der Rancho
Da wir erst um 21:00 in Fortín waren, haben wir uns eine Portion "Tacos al Pastor"- Tortillas mit speziell gewürztem Fleisch und geschmolzenem Käse gegönnt. Gott war das lecker.


Gestern hat mir Alex "El Rancho" gezeigt. Das ist ein großes Gelände außerhalb von Cordoba, auf dem eine Art Hotel für Ökotourismus entstehen soll.

Ein Bungalow
Es gibt bereits einige Bungalows, und das Gelände wird z.B. von Jugendgruppen benutzt. Bald wird es einen besseren Anfahrtsweg, ein anständiges Empfangshäuschen, ein schönes Restaurant, einen Pool und bessere und größere sanitäre Anlagen geben. Das Gelände und die Landschaft sind sehr schön und ich glaube, dass man dort in zwei, drei Jahren schön Urlaub machen kann.

Freitag, 17. September 2010

die zweite Arbeitswoche

links: Die Feuerwekskonstruktion; rechts: Der geschmückte Palast
...war erstaunlich kurz. Es gab nur zwei Arbeitstage: Montag und Dienstag. In den Tagen war ich im Büro und hab mir Gedanken darüber gemacht, wie ich mich in die Kolpingarbeit einbringen könnte. Am Dienstag habe ich hier eine nette ältere Frau kennen gelernt, die immer mal wieder ehrenamtlich für Kolping tätig ist. Sie hat zum Beispiel mit Lalo einen Lese- und Schreibkurs gegeben. Sie hat mich dann spontan eingeladen mit zum "grito" - dem Unabhängigkeitsschrei zu kommen. Denn dieses Jahr jährt sich die Unabhängigkeit Lateinamerikas von Spanien zum 200. Mal, und am Mittwoch Abend war die entsprechende Feier. Der Bürgermeister steht auf dem Balkon von dem Stadtpalast und schreit "viva Cordoba, viva Veracruz, viva México, viva la independencia" und was weiß ich nicht alles und schwenkt die mexikanische Flagge. danach werden die veracruzianische und mexikanische Hymne gesungen. Das wird natürlich begleitet von Feuerwerk, einem in den Nationalfarben geschmückten Palast, Illuminationen, und einem großen Abschlusskonzert.
Rätsel: Wo ist er gesichert?
Das Feuerwerk war nicht nur mit Raketen und sowas, sondern es gab auch eine Konstruktion (siehe Foto), die dann durch verschiedene Schwarzpulverwitzeleien erhellt wurde. Da es in strömen regnete, hat sich nicht alles entzündet wie geplant. Einer der zuständigen ist dann einfach die Konstruktion hochgeklettert und hat die einzelnen Teile per Hand angezündet. nebenbei wurden 20m neben und unter ihm die Raketen von dem Feuerwerk gezündet die auch gegen die Konstruktion gingen, aber der Kerl hat sich nicht beirren lassen. Was soll ich sagen: Ich schätze den Mut von dem Herren, aber es war einfach nur gefährlich und ich hätte es ihm nicht übel genommen, wäre er unten geblieben. Insgesamt herrschte an dem Abend eine sehr schöne Atmosphäre und ich fand es sehr lieb von der Frau, dass sie mich zu dem fest mitgenommen hat. Am nächsten Mittag war ich dann direkt bei ihrer Familie zum Essen eingeladen, was ich natürlich dankend angenommen habe.

Am Donnerstag morgen, also vor dem Essen bei der netten Familie, gab es einen großen Umzug vieler Schulen. Die Kinder sind dann in Schul - oder Militäruniformen gekleidet durch die Straßen... marschiert. Zumindest gingen wie im Gleichschritt. Die Militäruniformen werden zum Gedenken an den Unabhägigkeitskampf getragen. Ich möchte hier nicht breit darüber urteilen, aber 10-jährige Kinder mit festlicher Militäruniform und aus Holz gebasteltem Gewehr die zu Marschtrommeln marschieren... das ist ein "seltsamer" Anblick und kann man auch als Gewaltverherrlichung verstehen. Aber am Schluss des Umzuges gab es eine 100-Mann starke Blasinstrumentband, die sehr schön anzuhören war - gerade nach den vielen Marschtrommeln.
Eigentlich war ich in der Stadt um eine Gitarre zu kaufen. Der Musikladen hatte zum Glück offen und ich habe nun endlich eine Beschäftigung neben Haushalt, kochen, lesen und Filme gucken, wenn ich allein in der Wohnung bin. Bisher war das dieses Wochenende zum Glück nicht besonders oft der Fall.
Viele Grüße an alle,
Lukas

Samstag, 11. September 2010

Die erste Woche

Der Laden in Ixcatla
So, jetzt ist es doch wieder morgens, und ich habe endlich Zeit, etwas ausführlicher zu schreiben. In meinen ersten Arbeitstagen habe ich sieben Kolpingsfamilien mit unterschiedlichsten Projekten kennen gelernt. Zum Beispiel gibt es die Kolpingsfamilie in Itzapa, einem kleinen (sehr idyllisch gelegenen) Bergdorf: Die Kolpingschwestern und -Brüder stellen hier Liköre und Marmeladen her, die sie verkaufen. Außerdem leben sie (wie viele Leute in den Bergdörfern) vom Maisanbau. 
Ein anderes Beispiel ist die Familie in Fortín, die aus vier Frauen besteht. Sie betreiben eine Küche bzw. ein Mitnehmrestaurant und verkaufen dort Gerichte. Wieder eine andere Familie, aus dem Dorf Ixcatla, betreibt einen Laden, in dem man Lebensmittel und Schreibwaren kaufen kann (Foto). Für die Familien haben die Projekte unterschiedliche finanzielle Relevanz - aber alle drei Gruppen sind überzeugt von ihrer Arbeit und dem Namen unter dem sie arbeiten.
Ein Weg durch die Maisfelder in Itzapa




Eine knappe Woche ist genug Zeit um erste Eindrücke zu sammeln, die ich hier festhalten möchte:
Es gibt viele Leute, ob gebildet oder nicht, ob Dörfler oder Städter, die eine immense Weitsicht haben und ziemlich aufgeschlossen wirken.
Die Kolpingsfamilien sind geographisch nur durch ein paar dutzend Kilometer getrennt, aber jede Familie ist anders. Andere Räume, andere Umgebung, anderes Klima, unterschiedliche Einkünfte, andere Mentalitäten - es herrscht schlichtweg jedes Mal eine völlig andere Atmosphäre. Ich hatte aber nie das Gefühl, dass den Nägeln, die gemacht werden, die Köpfe fehlen.
Das Autofahren in Mexiko kann recht abenteuerlich sein und ich bin meistens froh, dass ich nicht am Steuer sitze. Wenn es zum Beispiel einen wunderschönen, aber ziemlich steilen, engen, holprigen und kurvigen Bergweg hochgeht. Oder wenn es abends so gnadenlos regnet, dass man einfach nichts mehr sieht, so wie gestern. Das find ich schwer vergleichbar mit deutschen Gewittern. Es ist einfach... mehr Wasser. Wir müssen hier, da die meisten Familien in einem geschätzten Umkreis von 50km liegen und die Straße oft schlecht ausgebaut sind, viel Auto fahren. Die Fahrten sind aber dank der Gespräche mit Lalo und wirklich schöner, grüner und abwechslungsreicher Landschaft halb so schlimm.
Ein Marienaltar
Der Glaube ist hier eher im ständigen Bewusstsein als in Deutschland. Wenn es gerade um die Pläne für eine praktische Sache geht, wird gerne ein „mithilfe der gnädigen Jungfrau Maria“ oder ähnliches eingeworfen. In jedem Haus steht (mind.) ein sehr schön hergerichteter Marienaltar. Vor oder nach den Treffen mit den Familien wird gebetet, meistens frei. 
Mein Fazit der ersten Woche: Ich bin voll von unterschiedlichsten Eindrücken. Diese Woche war hilfreich, interessant und wichtig, um die Kolpingarbeit kennen zu lernen, aber auch anstrengend - weil es einfach viel war.. Ich finde, das Wochenende habe ich mir verdient.

Viele Grüße,
Lukas
Eine Anmerkung vielleicht noch: Ich schreibe ganz gerne von „Familien“. Hierbei meine ich immer die Kolpingsfamilien; ich spare mir einfach das „Kolpings“. 

Freitag, 10. September 2010

Von wegen keine Arbeit

Da mache ich mir also den guten Vorsatz, direkt am Dienstag etwas über die Arbeit hier zu schreiben, und was passiert? Ich schreibe erst am Freitag. Nun gut, immerhin habe ich einen guten Grund: Ich war viel unterwegs.
Bevor ich etwas eigenes einbringen oder zur Kolpingarbeit beitragen kann, muss ich erstmal die einzelnen Kolpingfamilien und ihre Projekte kennenlernen. Dazu begleite ich Lalo: Jeden Monat gibt es einen Infovortrag in den Familien zu einem bestimmten Thema. Diesen Monat ist es kirchliche Sozialarbeit. Lalo hält diese Vorträge. Danach gibt es meistens noch etwas zu essen, und es wird über alles mögliche geredet, über anstehende Termine, Musik oder Fußball.
Diese Weise die Familien kennen zu lernen hat für mich einige positive Aspekte: Ich selber stelle mich zwar kurz auf Spanisch vor, muss aber ansonsten nichts machen. So kann ich als Betrachter erstmal alles kennenlernen. Ich lerne die Leute kennen und, was mir sehr gefällt, es gibt meistens etwas (typisch mexikanisches) zu Essen. Die Autofahrten dauern ab und zu recht lang, allerdings ist die Gegend hier voll mit wirklich schönen Berglandschaften und es bietet Gelegenheit in Ruhe mit Lalo zu reden. Die Fahrten auf mexikanischen Straßen sind zum Teil recht... spannend. Man nenne es: anders als in Deutschland. Das gibt auch den Autofahrten etwas gutes.
Allerdings, so gut der Vortrag von Lalo gehalten wird: Nach fünf mal hören ist meine Aufmerksamkeit öfters woanders. Deshalb freue ich mich darauf, selber zu arbeiten und vom passiven Begleiter in eine gestaltende Rolle zu wechseln.
Heute Abend werde ich hoffentlich Gelegenheit dazu haben, Fotos hochzuladen und auf einige DInge genauer einzugehen. Jetzt geht es erstmal weiter zur nächsten Familie.

Viele Grüße,
Lukas

Montag, 6. September 2010

Der erste Arbeitstag...

...der eigentlich gar keiner war:
Ich muss euch leider mit einem ersten Eintrag über meine Arbeit hier vertrösten, aus folgendem Grund: Eigentlich ist Lalo, der Chef von Fina und Alex, für die Freiwilligen zuständig. Er war heute wohl noch auf Touren, jedenfalls war er nicht hier. Fina und Alex hatten nicht wirklich eine Aufgabe für mich, also habe ich einfach noch ein paar Dinge erledigt, die ich für mich brauchte. Ich hab jetzt also eine 20L-Karaffe Trinkwasser zum kochen und ein paar Sachen für das nächste warme Essen.
Morgen werde ich dann wohl oder übel früh aufstehen: Um 7:30 wird mich Lalo hier abholen und in die umliegenden Kolpingsfamilien fahren. Nachdem die Wohnung und ich uns halbwegs angefreundet haben, freue ich mich nun darauf, morgen etwas von der Kolpingarbeit hier sehen zu können.
Nun ja, viel mehr gibt es zum heutigen Tag nicht zu melden,
Viele Grüße,
Lukas

Sonntag, 5. September 2010

El fin de semana

Es ist gerade Sonntag, kurz vor 12 Uhr morgens, und da das Jetlag allmählich in Vergessenheit gerät, konnte ich richtig schön ausschlafen. Da auch bei Kolping beim Wochenende frei gemach wird, werde ich einfach etwas darüber schreiben, was ich gestern so getrieben habe:
Da das Wetter keine Lust hatte bis nachmittags mit dem Regen zu warten, hat es auch schon morgens ein paar Stunden geschüttet. Die Begeisterung für Ananas und 5-Minuten-Terrinen hat bei mir nicht lange angehalten: Die Ananas war... etwas überreif und ich habe kein Trinkwasser zum kochen. Also habe ich die Zeit mit Regen genutzt, um mir Gedanken über etwas anderes zu Essen zu machen (und Filme zu gucken). Das Ergebnis: Apfelpfannekuchen. Schon bei dem Gedanken an Apfelpfannekuchen ging mir das Herz auf. Also bin ich los nach Fortín, um mir die Stadt anzugucken (der Park ist auch zu Fuß sehr schön) und den örtlichen Supermarkt zu besuchen. Nachdem ich mich etwas umgeguckt hatte, wurde mir klar, dass ich hier nicht alles finden würde, also machte ich mich auf nach Cordoba zum - ohnehin etwas günstigeren - Wal Mart. 
Um dahin zu gelangen, bin ich das erste mal in einem mexikanischen Bus gefahren. Hin-und Rückfahrt kosten zusammen 90 Eurocent. Die Busse sind etwas anders als hier, vor allem älter und lauter, aber man kommt günstig ans Ziel - was will man mehr? 
Der Wal Mart gefällt mir richtig gut. Alles ist sauber und ordentlich und überall gibt es Angestellte, die man fragen kann. Das habe ich dann auch gerne getan, weil dieser Laden so groß ist (die Angebotsbreite ist vergleichbar mit der Metro), dass man sich da nicht immer optimal zurecht findet. Die Angestellten haben nicht nur gesagt, wo was zu finden ist, sondern haben mich auch immer dahin geführt und mir dies und jenes empfohlen. So habe ich dann auch rausgefunden, dass in Mexiko fast nur H-Mich getrunken wird. Diese ist außerdem mit Vitamin A und D versetzt. Naja, schaden tuts nicht. 
Jedenfalls habe ich alles gefunden was ich brauchte, um das Wochenende satt zu überstehen. In der Wohnung angekommen (es war inzwischen 18 Uhr) habe ich mir endlich meine ersehnten Apfelpfannekuchen machen können. Ich habe die nach einem Rezept aus dem Internet gemacht und ich schätze das war für 3 oder 4 Personen gedacht. Da ich hier eine Mikrowelle habe ist das aber prima, dann muss ich mir für heute Abend nichts neues einfallen lassen.

Soweit zum gestrigen Tag,
Viele Grüße,
Lukas




Freitag, 3. September 2010

Der erste reisefreie Tag

Guten Abend!

Hier ist es gerade 20:30, mein erster "kompletter" Tag hier geht also gerade zu Ende. Alex hat mir heut morgen die Städte Fortín und Cordoba gezeigt. Früher waren die wohl getrennt, heute ist es quasi eine Stadt - man merkt nicht wirklich, wo die eine Stadt anfängt und die andere aufhört. Ein Ortsschild o.ä. ist mir bisher auch noch nicht aufgefallen. Aber erstmal was zu den Kolpinggebäuden, ihrer Lage und dann zu den Städten:
Die Kolpingzentrale besteht aus einem Bürokomplex mit 4 Büros, 2 Kursräumen und einem Gebäude, wo unten Abstellkammer und Toiletten sind und im zweiten Stockwerk meine Wohnung. Diese Wohnung wird ab und zu auch von anderen Gästen benutzt, mein Schlafzimmer ist aber mein ganz privater Bereich, den ich abschließen kann. Die Büros und Kursräume sind ebenfalls getrennte Gebäude. Es gibt Verbindungswege, der Rest ist Rasen und ein paar Bäume - alles in allem also ziemlich idyllisch. Abends singen Grillen, Frösche, Vögel und sonstiges Getier ein schönes Gutenachtliedchen.
Diese Räumlichkeiten liegen in der reicheren Gegend von Fortín. Laut Alex kann man hier ohne Sicherheitsbedenken rumlaufen, gleiches gilt für die Zentren von Fortín und Cordoba. Das Zentrum von Fortín ist sehr schön: In der Mitte gibt es einen enorm gepflegten Park, ringsherum sind die Läden mit allem was man so zum leben braucht. Heute hab ich das nur durchs Auto gesehen, jetzt am Wochenende werde ich Zeit haben mir das genauer zu Gemüte zu führen.
Das Zentrum von Cordoba ist eigentlich ähnlich aufgebaut - es gibt einen Park und ein Rathaus in kolonialem Stil. Allerdings erstrecken sich die Unmengen von kleinen und kleinsten Läden in die anliegenden Straßen und wiederum in deren anliegenden Straßen hinein. Ein Lädchen reiht sich ans nächste, es scheint in den Erdgeschossen der Gebäude keine Wohnungen zu geben, nur Läden. In Cordoba haben wir mir dann direkt eine Handykarte gekauft. Das find ich ziemlich beruhigend, werde ich doch dieses Wochenende alleine in den Kolpingräumlichkeiten verbringen.
Nachdem ich am Nachmittag erst die Wohnung ein bisschen geputzt, mich eingerichtet, und darüber das Mittagessen gekonnt vergessen habe, hat mich danach Fina nochmals nach Cordoba mitgenommen. Sie hatte glücklicherweise auch noch nichts gegessen und das daraufhin folgende fettige, westliche Burgerkingessen hat mir ziemlich gut getan. Denn während das putzen für mich nicht so das Problem ist, tu ich mich mit der eigenen Essenszubereitung noch etwas schwer. Vorerst müssen Ananas, Bananen und 5-Minutenterrinen herhalten.
Das wäre es soweit von hier,
Viele Grüße,
Lukas

Donnerstag, 2. September 2010

Hallo zusammen,
Ich bin gestern Abend heile in mexiko Stadt angekommen und wurde bester Laune von Marius (dem Freiwilligen in Mexiko Stadt), Rafa (dem Chef von Kolping in Mexiko), und dem Geschäftsführer (dessen Namen ich leider vergessen habe) empfangen. Da ich ziemlich müde vom Flug und der Zeitumstellung war, ging es mit dem Kolpingsharan direkt ins Hotel. Es machte auf mich einen sehr gepflegten Eindruck, und ich konnte die Nacht hier gut verbringen. Heute sind Marius und ich dann erstmal gut (aber recht günstig) in einem großen Frühstücksrestaurant (es gibt glaube ich nichts vergleichbares in Deutschland) frühstücken gegangen, dann ging es wieder zum Flughafen. Hier befindet sich nämlich auch eine Reisebusstation, von der aus ich gerade in einem bequemen Reisebus mit enorm viel Beinfreiheit und weit verstellbaren Rückenlehnen nach Cordoba in Veracruz fahre. Dort werde ich von Kolpingmitgliedern abgeholt und habe dann endlich mein Ziel, die Kolpingzentrale in Fortín, erreicht.
Nachdem ich gestern und heute morgen von (dem für einen deutschen Fahranfänger aus einer Kleinstadt) höllischem Verkehr, riesigen Werbetafeln, Gestänkern und Gerüchen der Stadt nahezu erschlagen wurde, darf ich gerade auf der Fahrt durch ein Gebirge südlich von Mexiko-Stadt nahezu alpine Landschaften genießen, die ich Mexiko so nicht zugetraut hätte.

Nachtrag: Ich wurde von Fina und Alex, zweien meiner drei Chefs abgeholt und bin nach einem Essen und allerersten Einkäufen gut in der Wohnung angekommen. Diese gefällt mir gut, allerdings merkt man, dass hier seit einem Jahr niemand mehr drin gewohnt hat. Jedenfalls bin ich überzeugt davon, dass ich hier für ein Jahr ein gutes zu Hause finden kann. Alles andere kommt dann morgen, das Jetlag macht sich bemerkbar. 

Viele Grüße, gute Nacht,
Lukas