Das Kolpingwerk Veracruz feiert dieses Jahr sein 30-Jähriges bestehen, und am Samstag gab es die Feierlichkeiten dazu.
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So sah es zum Schluss der Vorbereitungen aus |
Am Freitag wurden die Sachen gebracht, die man so benötigt: Tische, Stühle, Tischdecken, Stuhlbezüge, Pavillons. Die Pavillons und Tische wurden auch gleich von den Leuten aufgebaut, die uns die Sachen gebracht haben. 150 Stühle mussten wir selber aufstellen. Dann haben wir die ganzen Stoffsachen verteilt, denn ohne Decken und Überzüge waren die Sachen potthäßlich. Um die Pavillons ein wenig zu schmücken haben wir irgendwas girlandenähnliches gesucht. Da hier bald der Día de los muertos (Totentag) gefeiert wird, gab es nur Girlanden mit tanzenden, schlafenden oder anderweitig posierenden Skeletten. Was solls, sie waren bunt, und zum Schluss sah das ganze recht feierlich aus.
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Buffet und viele Leute |
Am nächsten morgen sind wir dann zur Kathedrale in Córdoba gefahren. Die Messe war extra angesetzt und wurde vom Bischof gehalten. Danach ging es in Autos und Bus zu den Kolpingräumlichkeiten. Jede Familie hatte was zu essen mitgebracht, und so gab es ein großes Buffet aus allen möglichen mexikanischen Sachen. Es war spaßig, dass es nur ein paar Löffel, keine Gabeln und keine Messer gab. Aber es ist schon eine Kunst für sich, mit den Fingern zu essen ohne dabei die guten Klamotten ganz zu versauen. Schlussendlich war ich jedenfalls relativ satt.
Nach dem essen wurden "las mañanitas" gesungen. Das ist das mexikanische Geburtstagslied, dass hier jeder kennt und welches immer gesungen wird. Ich probiere mal, die ersten Zeilen zu übersetzen:
"Das sind "die kleinen Morgenden" (Las mañanitas), die König David gesungen hat
weil heute dein Geburtstag ist, singen wir sie für dich
wach auf, Guter, wach auf,
guck mal: es dämmert schon,
und die Vögel singen
der Mond ist schon nicht mehr zu sehn"
Nun ja, hier sieht man vielleicht, warum das Lied nicht auf Deutsch gesungen wird...
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Da habe ich wohl ausnahmsweise mal nicht getroffen... |
Dann wurden die obligatorischen Piñatas kaputt gemacht. Die putzigen Pappmascheefiguren, die mit Süßigkeiten, werden an einem Seil aufgehängt und schwingen hin und her. Eine Person kriegt dann einen Stab in die Hände, und muss versuchen, die Piñata kaputt zu schlagen. Nach kurzer Zeit ist der nächste dran. Wesentlich schwieriger wird es, wenn auch noch die Augen verbunden werden. Ich hab mich dann auch mal mit verbundenen Augen versucht. besonders erfolgreich war ich nicht, aber die Leute hatten wohl großen Spaß daran mir zuzusehen...
Wenn dann irgendwann die Piñata kaputt ist, fallen natürlich die ganzen Süßigkeiten auf den Boden. Das Publikum (auch die Erwachsenen) stürzt sich dann auf die Süßigkeiten und probiert, möglichst viel zu ergattern. Ein bisschen ist es wie beim Karnevalszug.
Was bisher fehlte ist natürlich ein ordentlicher Geburtstagskuchen. Die hiesigen Kuchen oder Torten bestehen aus sehr wenig Teig und haufenweise süßer, ordentlich fetter Creme. Man kann davon einfach nicht mehr als ein Stück essen, und so lecker schmecken mir diese Kuchen nicht, aber schön ausgesehen hat der Kuchen allemal.